Ökologie

Jeder Landwirtschaftsbetrieb hat seine Marktausrichtung und seine Nische, in der er produziert - abhängig von der Lage, der Betriebsgrössse und den Interessen der Betriebsleiter.  Unser Betrieb in der Bergzone II gelegen, mit steilen und extensiven Weiden und Wiesen, hat als Hauptbetriebszweig  Mutterkuhhaltung mit Direktvermarktung von Rindfleisch und Rindfleischprodukten. Daneben setzen wir aufgrund unserer Überzeugung auf eine biologische Betriebsführung und aufgrund unserer Interessen, Ausbildung und den natürlichen Begebenheiten unseres Betriebes auf eine ökologische Bewirtschaftung unseres Landes.

Unser Land umfasst vielewunderschöne extensive Weiden und Wiesen, meist an ausgeprägter Steillage. Einige davon sind dem Bundesschutzkataster als Trockenwiesen von Nationaler Bedeutung unterstellt und als Natur- und Pflanzenschutzgebiete aufgeführt. Daneben weisen wir eine Reptilienschutzzone auf unserem Land aus und arbeiten in landschaftlichen Vernetzungsprojekten mit. Um diese Flächen in ihrer Artenvielfalt zu erhalten und zu verbessern achten wir auf eine sorgfältige Beweidung und Bewirtschaftung. Kühe, Rinder, Pferde und Schafe weiden je nach Witterung auf denen für sie geeigneten Weiden. Die Bearbeitung der Grünflächen wird der Landbeschaffenheit und der Witterung angepasst.

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Mit Pflegeverträgen haben wir uns bei Kanton und Bund verpflichtet zum Beispiel auf gewisse Maschinen bei unseren schützenswerten Parzellen zu verzichten um Landschäden zu vermeiden und Insekten und bodenbrütende Vögel zu schützen. So verzichten wir unter anderem auf die Nutzung eines sogenannten Aufbereiters. Mit dieser Maschine wird das Gras beim Mähvorgang im selben Arbeitsgang so bearbeitet (z.B. gebrochen), dass es schneller trocknet weil die Feuchtigkeit schneller aus den Halmen austreten kann. Eine tolle Sache bei unsicherer Witterung, wenn jeder Tag zählt um das gemähte Futter schnellstmöglich einbringen zu können - aber eine tödliche Falle für tausende von Insekten. Indem wir auf diese Maschine verzichten müssen wir unser Heu länger bodentrockne, sind auf mindstens drei Tage trockenes und sonniges Wetter angewiesen und benötigen mehr Arbeitsabläufe. Solcher Mehraufwand wird durch Direktzahlungen entschädigt.

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Oftmals fallen einige Schnitte in die Zeit, in der Rehe ihre Kitze in die Wiese absetzen. Um kein Kitz zu vermähen verblenden wir am Abend vor dem Mähen die betreffenden Wiesen, d.h. wir stellen dort Stecken auf, an denen wir raschelnde Tüten oder bunte Plastikbänder anbringen, die im Wind flattern. Falls Rehe in der Umgebung sind, die ihre Kitze in der Wiese liegen haben, fühlen sich diese durch diese Ojekte beunruhigt und führen ihre Kitze aus der Wiese heraus.

Extensive Wiesen und Weiden dürfen nicht künstlich eingesäät werden. D.h. nur mit einer sorgfältigen Pflege und ohne diese Flächen zu übernutzen können sie bestehen. Darum lassen wir seit jeher bei jedem Schnitt aber auch bei der Beweidung immer Grasstreifen stehen, die nicht gemäht und nicht geweidet werden. Von hier aus können sich die Pflanzen, Gräser und Blumen selber absamen. Insekten finden in diesen Inseln einen Überlebensplatz in den abgemähten Flächen. Und Vögel Verstecke und ein Futterangebot.Beim nächsten Schnitt wird diese Insel gemäht, um Schäden durch Mäuse, die sich im alten und hohen Gras verstecken, zu vermeiden. Daran anschliessend wird wiederum ein neuer Streifen stehen gelassen.

Natürliche Elemente wie Buschgruppen, Tümpel, Steinhaufen, Steinrutsche oder knorrige und alte Bäume bieten vielen Tieren Verstecke und Lebensräume. Ebenso finden in den unterschiedlichen Lebensräumen und dem Wechsel zwischen Sonnen- und Schattenhang viele spezielle Pflanzen ihren Lebensplatz und tragen zu einer wunderschönen Vielfalt bei.

Wir freuen uns, wenn Sie unser Gebiet besuchen. Und wir danken Ihnen, wenn Sie unsere Bemühungen zum Erhalt unserer schönen Landschaft unterstützenund respektieren indem Sie keine Abfälle liegenlassen, keine Pflanzen ausreissen und nicht abseits der offiziellen Wanderwege durch Wiesen und Weiden laufen.

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